Samstag, 20. Dezember 2014

Liebe Renate,
bin gerade von Gisela zurück. Als ich kurz nach 14 Uhr ankam, traf ich auf dem Gang Frau Stahl, sodass wir sofort einen Pfleger hatten, der Gisela in den Rollstuhl hob. Sie wollte wirklich hinaus, obwohl es feucht und windig war. Wir hatten beide ziemlich wasserdichte Sachen an und blieben bestimmt länger als eine halbe Stunde draußen, was dann aber doch etwas zu nass war. Gisela fand es dann gut, durchs Haus zu fahren. Zuerst waren wir im 9. Stock in Haus C, anschließend durch die Erdgeschoss - Flure, wo sie auch einige Bekannte traf. Nach 1 1/2 Stunde war Gisela aber müde und erholte sich in ihrem Bett. Eigentlich kann ich sie von da aus immer am besten verstehen. Aber heute ging es mit der Verständigung sehr schlecht. Sie sagte auch, dass diese Woche die Logopädin nicht gekommen sei.
Wir sahen die Post durch. Ich suchte vergeblich eine zweite blaue Tüte mit Bonbons, die sie offenbar bestellt und bekommen hatte. Es war nur eine vorhanden. Ich konnte Gisela leider gar nicht verstehen und gab die Suche auf. Ich habe den Eindruck, dass es Gisela heute gar nicht gut ging. Sie sprach manches ohne Stimme vor sich hin und gab den Verständigungsversuch dann oft auf, ich auch, um sie nicht zu quälen. Es waren trotzdem ein paar schöne Stunden zusammen.
Sie freut sich nun auf Euer Kommen.
Herzliche Grüße,
Irmi
Wir - Fili und ich -  waren gestern dort und obwohl Gisela erstaunlich munter, aktiv und gut zu verstehen war, glaube ich, dass es doch sehr anstrengend für sie war und es wundert mich nicht, dass sie heute etwas ruhiger gewesen ist. Als wir gegen zwölf ankamen, trafen wir mit einer Besucherin zusammen, die uns im Gang noch um einige Minuten bat, derweil Stefan(Morweiser) Gisela zum Essen brachte.
Es war eine sehr nette Frau, die sagte, sie würde Gisela schon seit langem besuchen. Frau Steinbrunn, evangelische Pfarrerin mit der Aufgabe, in verschiedenen Heimen Besuche zu machen. Sie wollte vor allem etwas über G.s Krankheit wissen, hatte aber auch viele Vorschläge bezgl. Zimmer u.a. sagte aber auch, dass Gisela heute gut zu verstehen war und relativ viel erzählt hätte.  Weil ich vom Zug aus wegen der Verspätung angerufen hatte, dass wir in einer halben Stunde da wären, hatte sie und auch Stefan mit dem Abholen gewartet.
 Fili und ich haben im Bistro  kurz eine Suppe gegessen. G. wollte direkt nach dem Essen raus, was der Stefan  gar nicht gut fand, denn am Montag wäre es ihr gar nicht bekommen, sie hätte den ganzen Dienstag durch geschlafen. (Gisela erzählte später auch sie hätte am Dienstag alle Essentermine verschlafen, lachte aber dabei). Wir sollten höchstens 10 Minuten draußen bleiben, also nur eine Runde Kriegergarten. Danach wollte sie auch noch im Rollstuhl (mit Blick nach draußen) bleiben und hat sich mit Fili gut unterhalten. Kurz vor halb drei kam Frau Strötzel (über Caritas) und es war gar keine Frage, dass es wieder nach draußen ging (Stefan war inzwischen ja auch weg) bis Gimmeldingen, es war ja auch 12 Grad warm! Fili schob meist den Rollstuhl und Frau Störtzel konnte sich gut mit mir unterhalten. Nach einer Stunde waren wir wieder im Stift und Gisela ließ sich ins Bett legen, ich dachte sie braucht eine halbe Stunde Ruhe(hatte ja noch keine Mittagsruhe gehabt) und ging mit Fili einen Tee trinken, aber als wir nach der halben Stunde wiederkamen, hatte Gisela gewartet und meinte, wo bleibt Ihr so lange. Die Zeit bis halb sechs war dann schnell vorbei, wir trafen im Bus einen der Alltagsbetreuer, den ich schon bei Gisela erlebt hatte, mit dem wir uns bis Mannheim gut unterhalten haben und sogar im Regionalzug nach Ffm. ist der Kontrolleur die zweite Hälfte der Fahrt bei uns geblieben und hat uns ausgefragt und die Weltläufte erörtert . So dass auch für uns der Tag sehr inhaltsreich gewesen ist.

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Liebe Blogleser,

das mit dem Telefon muss ich nochmal kurz erläutern: man kann Gisela anrufen. 
Wenn sie nicht gleich abnimmt kommt nach6xklingeln das Band und Ihr könnt etwas aufsprechen (z.Zt. leider nur eine Minute, aber das werde ich ändern) Gisela hört dann gleichmit und nur wenn Ihr darum bittet, versucht sie zurück zu rufen, oder läßt Euch zurückrufen, wenn Hilfe bei ihr ist.

am Mittwoch 10. waren die Freunde aus Bad Wimpfen dort; 
 Helga Biem will am Donnerstag 11. Gisela besuchen.

Renate

Sonntag, 7. Dezember 2014

gestern war ich (Renate) bei Gisela.  Nur kurzer Runde im Kriegergarten, 
viele Fotos angesehen, Zeitungen u Post aufgeräumt, geöffnet, vorgelesen 
u an ihre Orte gelegt , alte Blumen entsorgt, (die Donnerstagsfrau war 
nicht dagewesen, was man deutlich sah), mit dem neuen italienischen 
Pfleger - Pietropaolo - geradebrecht und auch mit dem Essenshelfer 
Andreas gesprochen,  ich ins Bistro, G.zu Essen, Mittagsruhe (ich auf 
dem Sofa), diesmal kam pünktlich um 14 h - wie verabredet - die 
Pflegerin um G. wieder in den Rollstuhl zu setzen (wenn das nicht 
verabredet ist dauert es immer eine halbe bis dreiviertel Stunde bis 
Jemand kommt, (weil um 14h Übergabe wegen Schichtwechsel ist). Mit 
Müllers in Bad Wimpfen telefoniert, sie kommen am Mittwoch zur 
Adventsfeier ins Stift und bringen G. in den Saal. (G. und ihre Gäste 
dafür angemeldet.)
Nach der kurzen Runde in den Gängen im EG des Stifts (dort hängen sehr 
schöne Naturfotografien!) blieb G. noch im Rollstuhl, aber der 
versprochene Kaffe kam nicht, es war auch Niemand vom Personal zu 
finden. Mit Giselas Heißwasserkocher u Nescaffee Kaffe gemacht u im 
Bistro Schokotorte geholt. Dabei festgestellt, dass alle Untertassen von 
Giselas weißen Geschirr einen unbekannten Weg genommen haben, später die 
Pflegerin gefragt, hat damit aber nichts zu tun, ich solle in der Küche 
nachsehen. Weil dort gerade Ruhe ist, kann ich das auch, finde aber nur 
einen der 3 verschwundenen Dessertteller. Spüle die von uns benutzten 
Tassen im Bad und räume sie wieder in G.s  Schrank im Flur vor der 
Garderobe. (im Bad hängt ein Geschirrtuch oder man nimmt Servietten, von 
denen meist mehrere herumliegen)

PS: anbei ein kleines Telefon-Protokoll
     So 7.12.2014  16:20 h  nach 4mal klingeln nimmt G. ab und wir reden 
ein bißchen, gestern hatten wir ausgemacht, dass ich  heute anrufe und 
ausprobieren will, ob die Einstellung des Anrufbeantworters o.k. ist:  
er soll nach 6 mal klingeln anspringen und G. kann dann mithören,sie  
darf aber vorher  nichts an ihrem Telefon drücken. Gestern hatte sie es 
verstanden, heute wohl nicht mehr. Sie tippt wieder verschiedene Tasten 
und das Gespräch ist unterbrochen.
war wohl auch etwas viel verlangt, dass das Telefon, das sie ja meistens 
in der Hand hat, nichts machen soll. Sie sieht dann den Namen des 
Anrufers (wenn seine Nummer gespeichert ist) braucht aber nur zu hören 
ob und was er sagt. Sie kann danach immer noch versuchen, den Anrufer 
anzurufen, aber erst wenn er fertig geredet hat und das Telefon wieder 
dunkel ist.
16:30h noch immer besetzt
16:36h sie nimmt beim dritten Klingeln ab und drückt gleich danach 
aufgelegt, besetzt.
16:38 noch besetzt
16:48h G. nimmt beim 3. Klingeln ab u stoppt sofort wieder ich glaube, 
sie erwartet, dass dann der Anrufbeantworter weiter aufnimmt, deshalb 
noch ein Versuch
16:50h jetzt läßt sie es 6 mal klingeln und ich spreche meine Worte und 
sage ihr, dass ich heute Abend nochmal anrufe und frage, ob es geklappt 
hat.
16:55h ich werde es erst in einer halben Stunde wieder versuchen und 
fragen, ob sie es hören konnte.
17:30h alles o.k.  ! Sie kann auch gleich sehen, wer anruft, wenn die 
Nr. des Anrufers gespeichert ist. Ihr könnt( mit der großen 
schriftlichen Anleitung in einem blauen Plastikordner) Eure Tel Nr. ins 
Telefon eingeben, G. fragen, ob es ihr recht ist! Wenn es nämlich zu 
viele sind, wird es wieder schwieriger für sie, die Anzeige läuft 
alphabetisch nach den eingespeicherten Namen, bisher nur Vornamen außer 
der Station, steht unter Morweiser (das ist Stefan oder Frau Stahl oder 
wer gerade die Leitung hat).

ich habe das alle mal aufgeschrieben, auch für mich und mein Gedächtnis, 
weil es es nicht immer gut mit mir meint.

Sonntag, 23. November 2014

Trotz trüber Kälte hier war es dort wieder sonnig und mild 
in Neustadt und wir konnten schon vormittags ( ich war ungeöhnlich früh 
- nämlich um 10:30 da) eine kleine Runde im Kriegerpark machen, dann kam 
um 14 h  Waltraud und wir waren zu dritt bis fast in Gimmeldingen; kurz 
vor vier, als die Sonne schon schwächelte,  wieder im Zimmer, wo uns die 
Ronja-Mutter Kaffee hingestellt hatte und Waltraud die Gisela mit Nüssen 
und Trauben fütterte, ihr Fotos zeigte und erzählte. Um viertel vor 
sechs mussten wir uns beide von Gisela verabschieden und hatten noch bis 
Mannheim eine gemeinsame Fahrt.
Morgens musste ich Gisela schon die Ergebnislosigkeit meiner Bemühungen 
für einen Transport am nächsten Samstag mitteilen, allerdings hatte sie 
schon vorher entschieden, dass sie es nicht wollte.  Aber sie will im 
Frühjahr mal einer Fahrt nach Kronberg zustimmen, um das Stift 
kennenzulernen.Sie ließ sich von mir alle Gäste aufzählen und war recht 
interessiert an allen Einzelheiten und läßt alle herzlich grüßen.
Wegen des Telefons überlegen wir jetzt, ob es eine Halterung für das 
Telefon gibt, die am Bett angebracht werden kann (und die Pfleger nicht 
stört) , damit Gisela leichter telefonieren kann, weil ihr das Ding so 
oft aus der Hand fällt.
Viele Grüße an Alle!! Renate

Dienstag, 18. November 2014

Gestern, 16. November 14, war ich von 14 - 17.50 Uhr bei Gisela. Ehe ich 
mich verabschiedete, kam Frau Becker herein und erinnerte Gisela daran, 
dass sie und Ehepaar Becker an einem Mittwoch 16. November beide vor 4 
Jahren ins Stift eingezogen seien.
Mit Gisela ging ich von 14.30 - 16.15 Uhr durch die Weinberge nach 
Gimmeldingen hinüber. Wir hatten einen weiten Blick und einen 
dramatischen Himmel über uns. Gisela genoss das.
Wieder zuhause aß sie eine ganze Pitayaha aus Vietnam. Wir gingen ihre 
Post durch, bei der auch eine Karte von Waltraud war. Nach ein wenig 
Vorlesen ließ sich Gisela gegen 17.30 Uhr ins Bett bringen, nachdem sie 
3 Stunden lang im Rollstuhl gesessen hatte. Da konnten wir auf gleicher 
Augenhöhe miteinander reden.
Unterwegs auf der Bank am Rand von Gimmeldingen besprachen wir Renates 
Einladung für Gisela nach Kronberg am 29. November. Gisela will es sich 
überlegen, ob sie die Einladung annimmt. Renate wird am Samstag 22. 11. 
bei Gisela sein.
Irmgard

Samstag, 8. November 2014

Gestern (7.11.14) war ich nach 5 Stunden "Streik-Reise" um 13 h bei Gisela, die schon wartete(ich hatte über die Station Bescheid geben können). Das Wetter war ordentlich und G. klingelte um halb zwei um in den Rollstuhl gesetzt zu werden. In der Wartezeit bat G. , die Anleitung für das neue Telefon anzusehen, so dass wir in der Stunde, die es dauerte bis wieder Pflegepersonal da war (sie haben zwischen 1h u 2h Teamwechsel und "Übergabe"),haben wir  gemeinsam einige Telefonnummern eingegeben und auch probiert, ob sie funktionierten; G. konnte ziemlich gut reden. Dann 45Minuten Parkrundfahrt mit kurzen Bank -Sitzpausen und erzählen, beim Gehen kann ich G. nicht verstehen.
Um halb vier stand Kaffee auch für mich bereit (die "Ronja-Mutter hatte Dienst), dann haben wir mit Tanja telefoniert, und uns weiter mit dem Telefon und seinen Tasten beschäftigt. Ich habe auch noch eine CD eingelegt und G. hat ein bisschen die Fernbedienung geübt. Ich habe den Eindruck, dass sie wieder mehr Interesse am Leben hat. Und ich bin auch gut (mit nur 1h verlängerung) nach Hause gekommen.

Montag, 3. November 2014

Liebe Renate, eben komme ich von Gisela zurück; ich habe Dich für den nächsten Freitag eingetragen im Kalender. Über die Logopädie habt Ihr vielleicht verschiedene Vorstellungen. Wir waren draußen und haben über verschiedene Themen von früher gesprochen. Ich habe Fotos gezeigt und Lutherkekse und Obst mitgebracht. Die schönen Blumentöpfe könnten öfter Wasser gebrauchen. Der Pfleger war bemüht(ich hatte ihn mal am Telefon erlebt) und versorgte mich auch mit Kaffee und Kuchen. Leider konnte ich das Abendessen wieder nicht mehr erleben. Schönen Sonntag, Waltraud..... Letztes Mal sagte Gisela, dass die Karin Tschocke gar nicht mehr käme. Hast Du da Beziehungen? 

Dienstag, 28. Oktober 2014

Logopädie


Gisela soll Logopädietherapie bekommen, anfang des jahres war auch eine Therapeutin bei ihr, dann hatte die Ferien, dann war Gisela fast überhaupt nicht zu verstehen, im September schrieb ich eine mail an Frau Stahl(Stationsleitung), wie das mit der Logotherapie wäre, keine Antwort. Im Oktober fragte ich telefonisch bei Frau Stahl an (und erreichte sie auch!), sie wußte von keiner mail und auch nichts von Giselas Logotherapie, war aber sehr nett und freundlich und „wollte sich kundig machen“. Als ich dann freitags da war, war Frau Stahl nicht da, aber Stefan Morweiser (Leitungsvertretung), wusste von nichts, „wollte sich aber kundig machen“. 14 Tage später waren beide nicht da, aber ein neuer Pfleger „weiß von nichts“ „will sich aber kundig machen“. Gisela sagt, dass ein Rezept da wäre, aber keine Logopädin.

Als ich abends schon im Weggehen bin, fällt mir ein Zettel auf, mit einer TelefonNr., ich schreibe sei schnell ab und auch einen unleserlichen Namen, komme mir fast eine Spionin vor (Gisela wird gerade schon gefüttert und beachtet mich nicht, der Pfleger ist sowieso mit dem Rücken zu mir).

Am nächsten Tag zu Hause stelle ich fest, dass es die TelNr. einer Logopädin ist, ich rufe an und bitte per Anrufbeantworter um einen Rückruf. Das war am Samstag. Heute (Dienstag) rief eine nette Logopädin an und ist Giselas Logopäd.Therapeutin und bestätigt, dass sie Dienstags um 10 bei Gisela sei, aber heute nicht, weil Ferien, aber nächste Woche am 4.11. habe sie Gisela im Kalender.

Was mit dem Rezept gelaufen sei, weiß sie auch nicht, aber es sei vor einiger Zeit kein Rezept gekommen und deshalb habe auch keine Therapie stattgefunden. Nun sei aber das Rezept da.

Sie hat aber auch berichtet, dass G.sich freut wenn sie kommt und dass sie auch motiviert mitmache, in Bergzabern hatten die Therapeuten ja mehrheitlich geklagt, dass G. Keine Motivation zeige.


Soviel zum Thema Kommunikationsabläufe in der Pflege !



Samstag, 25. Oktober 2014

Am Freitag, 24.10. kam ich kurz vor 12h im Stift an, Gisela schon beim Essen, ich auch kurz ins Bistro, um viertel vor eins wollten wir eine Ruhepause einlegen, das wurde dann aber eine ganze Stunde Schlaf, also erst kurz vor 2h raus in die Sonne auf den schönen Weinlagenweg bis Gimmeldingen.Wenn ich den Rollstuhl an einer Bank parke, können wir uns gut unterhalten, Gisela war auch recht gut im Reden. Um halb 5 wieder im Stift, Kaffee und Weintrauben, dann mein Laptop, aber das Video von Mikels Marching Band konnten wir nicht ansehen, weil das Stift noch kein WLAN hat.
Dafür haben wir alte u neuere Familienfotos anschauen können, auch an Günter gedacht, der zur gleichen Zeit in seiner Ausstellung in Berlin, anwesend und lesend war. Ich habe zwei neue Pflegekräfte kennengelernt, die sehr freundlich waren und versprachen, die Anregungen bzgl Kalender umdrehen, CD einlegen und Bett anders stellen aufzunehmen, bzw. weiterzuleiten, mal sehen. Wegen der Logopädie wusste keiner was, obwohl das auch schon mehrfach versprochen war "man wolle sich kundig machen".
Es war aber im Ganzen ein schöner Nachmittag und Gisela läßt ALLE grüßen.
Renate
PS: zum neuen Telefon sagte sie "man soll mich mit den neumodischen Sachen verschonen", hat es aber schon benutzt.

Montag, 20. Oktober 2014

Liebe Renate,
bist Du am Wochenende an Deine Ziele gekommen? Wie geht es Dir?
Nachher wird bei uns der Strom abgestellt. Deshalb jetzt noch kurz vorher mein Bericht vom gestrigen Besuch bei Gisela.
Du stehst am 24. Oktober in ihrem Kalender. Ich war gestern von 14 - 18 Uhr bei ihr. Ich traf sie ganz guter Dinge an. Sie freute sich übers schöne Wetter und auf die Weinberge, wo wir mit ihr am 3.10. zwei Stunden lang waren. Diesmal ging ich mit ihr den gleichen Weg bis hinüber nach Gimmeldingen. Zuerst redete sie gut verständlich. Aber nach einer halben Stunde konnte ich sie nicht mehr verstehen. Die Artikulation war nicht mehr da. Ich verstand noch, dass die Logopädin seit August nicht mehr bei ihr gewesen sei. Sie hat eine Verordnung für Logopädie vom Arzt. Aber die liege bei der Verwaltung schon 14 Tage lang, ohne dass sich etwas täte. Danach verstand ich sie gar nicht mehr. Um 16 Uhr zurück im Zimmer sahen wir dann (sie noch im Rollstuhl) in die sonnigen Bäume hinaus, sie aß eine ganze Mango und Trauben und ließ sich um 17 Uhr ins Bett bringen. Da konnten wir uns wieder besser verständigen.
Sie hatte mich vorher gebeten, die Post zu öffnen und vorzulesen und eine Rechnung an den entsprechenden Platz im Regal zu legen. Sie wollte im Adressbuch die neue Nummer von Jan kontrollieren und noch einige andere Dinge erledigt haben. Aber sagen konnte sie keines dieser Worte, nur die Farben "weiß" bzw. "schwarz" konnte sie sagen. Ich nahm dannn die Suche nach diesen Gegenständen auf, bis die richtigen zur Hand waren. Dann ging es noch um die von ihre gewollte Aktion. Ich war wohl auch schwer von "Kapee". Jedenfalls quälten wir uns beide ums Verstehen. Was besser ging: Als sie im Bett lag und ich direkt vor ihr saß, konnten wir von früher erzählen. Ich schilderte meine Stockhäuser Erlebnisse mit unseren Ziegen und Schweinen 1946, was sie amüsierte.
Ich hatte den Eindruck, dass sie inzwischen gern und viel isst, sie wollte nach der ganzen Mango um 18 Uhr auch noch ihr Abendessen, eine ganze Schale Quark mit Marmelade.
Soviel von gestern.
Dir herzliche Grüße,
Irmi

Sonntag, 12. Oktober 2014

Liebe Renate, heute war ich wieder bei Gisela. Es ging ihr nicht so gut wie vor 14 Tagen. Aber wir hatten herrliches Wetter. War die Pflegerin vielleicht auch nicht so nett? Schönen  Sonntag! 
Waltraud 

Samstag, 11. Oktober 2014

Gestern war ich (mit einer Stunde Bahn-Verspätung!) von 12 bis 17:30  bei Gisela.
Von 13 - 15 draußen bei bewölktem Himmel und  warmer Luft auf dem Weingbergsweg und an mehreren Bänken, nur ab und zu geredet, aber Stille und Ausblick genossen.
Zwei Stunden sind wohl das Maximum für das im Rollstuhlsein, auch wenn ich ab und zu die Stellung (zwischen Liegen und Sitzen) immer mal verändere.
Im Zimmer längeres Warten, weil nur eine Pflegekraft (eine jüngere neue und noch in Ausbildung) für alle drei Stationen, freundlich aber in Eile.
Wir haben Blumen und Post versorgt, Kuchen gegessen, über  das Foto von Lena gefreut, etwas gesucht, aber nicht gefunden, später -kurz vorm Abendessen - doch gefunden, eine neue "Betreuerin", die zum Helfen beim Essen kam, kennengelernt, sie hatte aber auch Zeitprobleme, müsste noch "Doku" machen und würde es bis 18h nicht schaffen.
Gisela geduldig wie immer, aber man muss ihr genug Zeit lassen, eine Antwort auf einfache Fragen zu finden, sie wirkte insgesamt heiter und entspannt.
 Renate

Dienstag, 7. Oktober 2014

Liebe Renate,
gestern waren wir zu dritt bei Gisela, außer mir Dora und Otto Traute. Wir haben gemeinsame Ferien-Erinnerungen u.a. Die einzige Pflegekraft auf den 3 Stationen kam nach einer 3/4 Stunde und entschuldigte sich sehr, dass wir auf Giselas Rollstuhlstart so lange warten mussten. Von ca 15.30 bis 17.30 waren wir dann bei sonnigem Wetter mit Gisela in den Weinbergen und kamen bis Gimmeldingen. Gisela ging es dabei gut. Wir konnten uns unterhalten. Gegen 17 Uhr wurde sie dann recht müde und konnte nicht mehr so gut artikulieren. Beim Abendessen im Speiseraum nahm sie erstaunlich viel. Nachher konnten wir mit ihr noch den Kalender ergänzen, mit der Pflegerin 2 Termine für sie ausmachen und ihr Telefon überprüfen. Ich hatte allerdings von Montag bis Donnerstag sehr viele Versuche machen müssen, bis ihr dann doch einmal am Donnerstag das Telefonieren gelang. Es ist für sie fast zu schwer, die richtige Taste zu finden. Ob es nicht doch einfachere Mobilteile mit weniger Tasten gibt? Soviel von gestern.

Herzliche Grüße, Irmi

Montag, 29. September 2014

Besuch bei Giesela von Helga Biem

Gestern war ich, wie geplant, in Neustadt. Zu Beginn meines Besuches war Gisela bis auf ja und nein stumm und teilnahmslos und reagierte auch nicht , als sie eine ihr zugetane Heimbewohnerin ansprach. Nach unserem Ausflug in den Park und ins Bistro wurde sie aufs Sofa gebettet und belebte sich sichtlich. Wir konnten uns eine ganze Weile unterhalten.
Jans Besuch steht für Mittwoch auf dem Kalender, ebenso Du, Irmi.  Sonst keine Termine. Gisela war sich aber nicht sicher, ob Jan wirklich kommen würde.
Gute Wünsche für Euch beide und viele Grüße von Helga

Samstag, 27. September 2014

Ihr Lieben,

ich war gestern, Freitag 26.9., bei Gisela. Bei schönstem Wetter von 12:15 bis 14:40 draußen, in den Weinbergen Trauben und Eidechsen beobachtet. Leider ist der Aufstieg zum Aspenweg nur noch für starke Rücken zu bewältigen, aber die Bistro-Terrasse tuts auch, wenn das Wetter günstig ist.

Gisela freut sich auf Waltraud am Sonntag (28.) und Irmi am 3.10. Ich komme wieder am Freitag, 10.10., werde jetzt 14täglich (Freitag oder Donnerstag) hin fahren.

Vor dem Neustädter Bahnhof ist noch bis 15.10.14 ein Weinfest, deshalb die Busse verlegt, Taxis stehen aber am Bahnhofsausgang.

Viele Grüße    Renate

Dienstag, 16. September 2014

Ich war gestern in Neustadt und möchte davon berichten: wir waren von 14 - 16h draußen, Kriegergarten und Terasse Bistro, Gisela nur eine Tasse Kaffee. Im Zimmer wurde Gisela gleich ins Bett gelegt (für de Nacht angezogen) und gegen 17h auch mit dem Abendbrot (1 Schälchen Quark u Medikamente) gefüttert.  Später kam noch ein Schälchen Obst.
Insgesamt waren wir Beide zufrieden mit dem schönen Nachmittag und G. bedankte sich auch für meinen Besuch, als ich ging, einer der ganz wenigen Sätze, die sie von sich aus (d.h. ohne gefragt zu sein) äußerte.
Aber bei der Rückfahrt und noch Tage danach lassen mich die Gedanken an G. nicht los.

Als ich gekommen war, ist mir gleich das veränderte Zimmer aufgefallen: das Sofa wird nicht mehr benutzt, ( weil sie einmal heruntergefallen wäre hat mir die Pflegerin gesagt,) sie ist also immer im Bett (das ist wohl in der Hauptsache für die Pfleger, denn sie können es höher und tiefer machen und hat ein Gitter; sie bekommt auch das Essen  im Zimmer.

Das Sprechen ist nämlich jetzt das große Problem. Es macht ihr viel Mühe, einen Ton zu artikulieren und da läßt sie es lieber, scheint aber nicht unglücklich darüber; auf Fragen muss man eine Weile auf die Antwort warten, dann kommt ein deutliches Ja oder nein, oder auch nur Kopfschütteln. Sie hört gut, kann sich aber an Vieles (z.B. zeitliches) nicht erinnern, an Bekannte oder Freunde aber sehr gut. Zeigt aber so gut wie keine Emotionen, außer hin u wider ein Lächeln.
Während ich da war kam ein Anruf von Waltraud, ich habe ihr das Telefon gegeben und sie hat auch sehr interessiert zugehört und verstanden, als W. fragte, ob sie etwas mitbringen solle, sagte G. in ihrer lakonisch Art "unwichtig" , aber W. verstand das Wort nicht, G.hat dreimal wiederholt, aber ich weiß nicht, ob W. es verstanden hat. Ich erzähle das auch nur, weil es mir auch immer so geht, man kann sie eigentlich nur verstehen, wenn man nah bei ihr sitzt.

Über so schleichende Veränderungen informiert das Stift natürlich nicht, ich überlege mir, ob ich in kürzeren Abständen hinfahren kann. Und würde auch gerne wissen, wer wann vor hat G.zu besuchen. Im Kalender steht als nächstes nur Jan am 1.10. drin, aber es steht ja eh nicht alles im Kalender. Die eine Frau, die regelmäßg kam,  kommt jetzt nicht mehr und G. weiß auch nicht, wie sie Jemand anderen bekommen kann.  Es sind so viele Kleinigkeiten, die nötig wären, obwohl sie ja einigermaßen anständig versorgt ist.

Viele Grüße, wenn es zu viel ist könnt Ihrs ja löschen, aber ich finde es ist z.Zt. die einfachste Art zu kommunizieren,
ich freu mich auf Eure Antworten.
Renate