Samstag, 20. Dezember 2014

Liebe Renate,
bin gerade von Gisela zurück. Als ich kurz nach 14 Uhr ankam, traf ich auf dem Gang Frau Stahl, sodass wir sofort einen Pfleger hatten, der Gisela in den Rollstuhl hob. Sie wollte wirklich hinaus, obwohl es feucht und windig war. Wir hatten beide ziemlich wasserdichte Sachen an und blieben bestimmt länger als eine halbe Stunde draußen, was dann aber doch etwas zu nass war. Gisela fand es dann gut, durchs Haus zu fahren. Zuerst waren wir im 9. Stock in Haus C, anschließend durch die Erdgeschoss - Flure, wo sie auch einige Bekannte traf. Nach 1 1/2 Stunde war Gisela aber müde und erholte sich in ihrem Bett. Eigentlich kann ich sie von da aus immer am besten verstehen. Aber heute ging es mit der Verständigung sehr schlecht. Sie sagte auch, dass diese Woche die Logopädin nicht gekommen sei.
Wir sahen die Post durch. Ich suchte vergeblich eine zweite blaue Tüte mit Bonbons, die sie offenbar bestellt und bekommen hatte. Es war nur eine vorhanden. Ich konnte Gisela leider gar nicht verstehen und gab die Suche auf. Ich habe den Eindruck, dass es Gisela heute gar nicht gut ging. Sie sprach manches ohne Stimme vor sich hin und gab den Verständigungsversuch dann oft auf, ich auch, um sie nicht zu quälen. Es waren trotzdem ein paar schöne Stunden zusammen.
Sie freut sich nun auf Euer Kommen.
Herzliche Grüße,
Irmi
Wir - Fili und ich -  waren gestern dort und obwohl Gisela erstaunlich munter, aktiv und gut zu verstehen war, glaube ich, dass es doch sehr anstrengend für sie war und es wundert mich nicht, dass sie heute etwas ruhiger gewesen ist. Als wir gegen zwölf ankamen, trafen wir mit einer Besucherin zusammen, die uns im Gang noch um einige Minuten bat, derweil Stefan(Morweiser) Gisela zum Essen brachte.
Es war eine sehr nette Frau, die sagte, sie würde Gisela schon seit langem besuchen. Frau Steinbrunn, evangelische Pfarrerin mit der Aufgabe, in verschiedenen Heimen Besuche zu machen. Sie wollte vor allem etwas über G.s Krankheit wissen, hatte aber auch viele Vorschläge bezgl. Zimmer u.a. sagte aber auch, dass Gisela heute gut zu verstehen war und relativ viel erzählt hätte.  Weil ich vom Zug aus wegen der Verspätung angerufen hatte, dass wir in einer halben Stunde da wären, hatte sie und auch Stefan mit dem Abholen gewartet.
 Fili und ich haben im Bistro  kurz eine Suppe gegessen. G. wollte direkt nach dem Essen raus, was der Stefan  gar nicht gut fand, denn am Montag wäre es ihr gar nicht bekommen, sie hätte den ganzen Dienstag durch geschlafen. (Gisela erzählte später auch sie hätte am Dienstag alle Essentermine verschlafen, lachte aber dabei). Wir sollten höchstens 10 Minuten draußen bleiben, also nur eine Runde Kriegergarten. Danach wollte sie auch noch im Rollstuhl (mit Blick nach draußen) bleiben und hat sich mit Fili gut unterhalten. Kurz vor halb drei kam Frau Strötzel (über Caritas) und es war gar keine Frage, dass es wieder nach draußen ging (Stefan war inzwischen ja auch weg) bis Gimmeldingen, es war ja auch 12 Grad warm! Fili schob meist den Rollstuhl und Frau Störtzel konnte sich gut mit mir unterhalten. Nach einer Stunde waren wir wieder im Stift und Gisela ließ sich ins Bett legen, ich dachte sie braucht eine halbe Stunde Ruhe(hatte ja noch keine Mittagsruhe gehabt) und ging mit Fili einen Tee trinken, aber als wir nach der halben Stunde wiederkamen, hatte Gisela gewartet und meinte, wo bleibt Ihr so lange. Die Zeit bis halb sechs war dann schnell vorbei, wir trafen im Bus einen der Alltagsbetreuer, den ich schon bei Gisela erlebt hatte, mit dem wir uns bis Mannheim gut unterhalten haben und sogar im Regionalzug nach Ffm. ist der Kontrolleur die zweite Hälfte der Fahrt bei uns geblieben und hat uns ausgefragt und die Weltläufte erörtert . So dass auch für uns der Tag sehr inhaltsreich gewesen ist.

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Liebe Blogleser,

das mit dem Telefon muss ich nochmal kurz erläutern: man kann Gisela anrufen. 
Wenn sie nicht gleich abnimmt kommt nach6xklingeln das Band und Ihr könnt etwas aufsprechen (z.Zt. leider nur eine Minute, aber das werde ich ändern) Gisela hört dann gleichmit und nur wenn Ihr darum bittet, versucht sie zurück zu rufen, oder läßt Euch zurückrufen, wenn Hilfe bei ihr ist.

am Mittwoch 10. waren die Freunde aus Bad Wimpfen dort; 
 Helga Biem will am Donnerstag 11. Gisela besuchen.

Renate

Sonntag, 7. Dezember 2014

gestern war ich (Renate) bei Gisela.  Nur kurzer Runde im Kriegergarten, 
viele Fotos angesehen, Zeitungen u Post aufgeräumt, geöffnet, vorgelesen 
u an ihre Orte gelegt , alte Blumen entsorgt, (die Donnerstagsfrau war 
nicht dagewesen, was man deutlich sah), mit dem neuen italienischen 
Pfleger - Pietropaolo - geradebrecht und auch mit dem Essenshelfer 
Andreas gesprochen,  ich ins Bistro, G.zu Essen, Mittagsruhe (ich auf 
dem Sofa), diesmal kam pünktlich um 14 h - wie verabredet - die 
Pflegerin um G. wieder in den Rollstuhl zu setzen (wenn das nicht 
verabredet ist dauert es immer eine halbe bis dreiviertel Stunde bis 
Jemand kommt, (weil um 14h Übergabe wegen Schichtwechsel ist). Mit 
Müllers in Bad Wimpfen telefoniert, sie kommen am Mittwoch zur 
Adventsfeier ins Stift und bringen G. in den Saal. (G. und ihre Gäste 
dafür angemeldet.)
Nach der kurzen Runde in den Gängen im EG des Stifts (dort hängen sehr 
schöne Naturfotografien!) blieb G. noch im Rollstuhl, aber der 
versprochene Kaffe kam nicht, es war auch Niemand vom Personal zu 
finden. Mit Giselas Heißwasserkocher u Nescaffee Kaffe gemacht u im 
Bistro Schokotorte geholt. Dabei festgestellt, dass alle Untertassen von 
Giselas weißen Geschirr einen unbekannten Weg genommen haben, später die 
Pflegerin gefragt, hat damit aber nichts zu tun, ich solle in der Küche 
nachsehen. Weil dort gerade Ruhe ist, kann ich das auch, finde aber nur 
einen der 3 verschwundenen Dessertteller. Spüle die von uns benutzten 
Tassen im Bad und räume sie wieder in G.s  Schrank im Flur vor der 
Garderobe. (im Bad hängt ein Geschirrtuch oder man nimmt Servietten, von 
denen meist mehrere herumliegen)

PS: anbei ein kleines Telefon-Protokoll
     So 7.12.2014  16:20 h  nach 4mal klingeln nimmt G. ab und wir reden 
ein bißchen, gestern hatten wir ausgemacht, dass ich  heute anrufe und 
ausprobieren will, ob die Einstellung des Anrufbeantworters o.k. ist:  
er soll nach 6 mal klingeln anspringen und G. kann dann mithören,sie  
darf aber vorher  nichts an ihrem Telefon drücken. Gestern hatte sie es 
verstanden, heute wohl nicht mehr. Sie tippt wieder verschiedene Tasten 
und das Gespräch ist unterbrochen.
war wohl auch etwas viel verlangt, dass das Telefon, das sie ja meistens 
in der Hand hat, nichts machen soll. Sie sieht dann den Namen des 
Anrufers (wenn seine Nummer gespeichert ist) braucht aber nur zu hören 
ob und was er sagt. Sie kann danach immer noch versuchen, den Anrufer 
anzurufen, aber erst wenn er fertig geredet hat und das Telefon wieder 
dunkel ist.
16:30h noch immer besetzt
16:36h sie nimmt beim dritten Klingeln ab und drückt gleich danach 
aufgelegt, besetzt.
16:38 noch besetzt
16:48h G. nimmt beim 3. Klingeln ab u stoppt sofort wieder ich glaube, 
sie erwartet, dass dann der Anrufbeantworter weiter aufnimmt, deshalb 
noch ein Versuch
16:50h jetzt läßt sie es 6 mal klingeln und ich spreche meine Worte und 
sage ihr, dass ich heute Abend nochmal anrufe und frage, ob es geklappt 
hat.
16:55h ich werde es erst in einer halben Stunde wieder versuchen und 
fragen, ob sie es hören konnte.
17:30h alles o.k.  ! Sie kann auch gleich sehen, wer anruft, wenn die 
Nr. des Anrufers gespeichert ist. Ihr könnt( mit der großen 
schriftlichen Anleitung in einem blauen Plastikordner) Eure Tel Nr. ins 
Telefon eingeben, G. fragen, ob es ihr recht ist! Wenn es nämlich zu 
viele sind, wird es wieder schwieriger für sie, die Anzeige läuft 
alphabetisch nach den eingespeicherten Namen, bisher nur Vornamen außer 
der Station, steht unter Morweiser (das ist Stefan oder Frau Stahl oder 
wer gerade die Leitung hat).

ich habe das alle mal aufgeschrieben, auch für mich und mein Gedächtnis, 
weil es es nicht immer gut mit mir meint.