Samstag, 24. Januar 2015

Gestern, Freitag, 23.Jan.2015 war ich (Renate) schon um 10:45 bei Gisela. Sie schlief laut schnarchend, war aber gleich wach. Eine neue (chinesisch aussehende) Pflegerin sagte mir, G. sei einige Tage krank gewesen, bekomme noch Antibiotika und habe Mühe, den Schleim abzuhusten. Sie müsse umgelagert werden. (Sie spricht nur wenig deutsch und ist mit Giselas Umlagerung auch noch nicht richtig vertraut. Während sie noch damit beschäftigt ist,  kommen zwei andere Pflegerinnen, sagen nur KG und beginnen G. in den Rollstuhl zu verfrachten, sie seien schon zu spät dran. (Offenbar sind die KG(Krankengymnastik, auch  Physiotherapie genannt)-Zeiten mit dem Jahresbeginn neu, erfahre gerade noch, dass es jetzt Mi u  Frei 11 Uhr und montags 15:40 h  sind.
Also nutze ich die halbe Stunde, um mich weiter zu erkundigen. Frau Stahl (Stationsleitung), ist heute nicht da, Stefan (Vertretung) auch nicht,  ich finde Jemand von der NichtStationären Pflege, die mir Auskunft geben kann und auch bei dem Sanitätshaus, das für den Rollstuhl zuständig ist; die Ersatzteile sind beschafft, kommen am Montag. Dann zur Praxis Dr. Löser (zum Glück 11-12 h) aber er ist auf der Fahrt nach Dresden. Seine Frau gibt sehr freundlich die gewünschten Informationen (noch keine Pflegestufe 3, soll Widerspruch einlegen, Logotherapie weiter, Theapeutin muss rechtzeitig Rezept anfordern, sie schreibe alles was nötig ist, Gi. sagt, später, die schreiben nur Rezepte, aber das Stift bekomme keinen anderen Arzt).
Inzwischen wird G. zum Tisch gebracht u ich gehe auch essen. Als ich zurückkomme, sitzt G. noch am Tisch u hat sich nicht wie sonst gleich ins Bett legen lassen, weil sie noch "kurz" nach draußen möchte.  Da keine Pfleger zu sehen sind, mache ich mich dran, ihr den Anorak anzuziehen, schließlich wird es ein netter kleiner Ausflug rund ums Haus u einnmal durch den Kriegergarten, G. zeigt mit Hand, ob es rechts oder links weiter gehen soll, es ist auch nicht so kalt wie bei uns im Norden. Wieder im Stift ist immer noch Pfleger-Ebbe, wahrscheinlich schon "Übergabe" an die zweite Schicht des Tages, G. weiß, dass es dann immer besonders lange dauert bis sich Jemand zeigt. Die chinesisch aussehende  Pflegerin kommt u ich sehe wieder welche Mühe sie hat, G. allein vom Rollst. ins Bett zu bekommen u G. richtig zu lagern. Dazu rückt sie sogar das Bett von der Wand um von der anderen Seite dran zu kommen. G. läßt alles stoisch über sich ergehen u nickt, obwohl sie keineswegs gut liegt. Aber inzwischen hatte die Pflegerin auch einen Anruf, aus dem wir erfuhren, sie sei eigentlich schon gar nicht mehr im Dienst. Dann habe das Sofa ein wenig freigeräumt u wollte mich gerade hinlegen, als Vanessa kam, offenbar gerade Dienstbeginn,  sehr freundlich und sie konnte G. wieder in eine angenehme Lage bringen. Sie war gesprächig und heiter, ob wir einen Kaffee wollten. Ich wollte nun die auf dem Sofa abgelegten frische Wäsche-Stapel an ihren Platz im Schrank zu bringen. Das erwies sich als längere Aktion, denn beide Schränke waren total ungeordnet u besonders der mit den Kleiderbügeln überfüllt und alles was darin war total ineinander verhakt und übereinander gelegt, weil Hosen, Blusen u Jacken, so wie sie (z.T seit 2013 !) von der Reinigung kamen, irgendwie hinein gepreßt worden waren. Da fiel mir ein, dass ich mich schon Weihnachten gewundert hatte, dass Gisela so merkwürdige Sachen anhatte. Ca. 40-50 dünne Reinigungskleiderbügel habe ich aussortiert u die Kleidungsstücke gelegt u in den anderen Schrank getan, aber es sind immer noch zu viele im Schrank, ich wußte gar nicht, dass G. so viele Hosen u Blusen hat, Sommer u Winter, T-schirts u Nachthemden, Wäschesäcke u Socken, alles durcheinander. Wenn ich das nächstemal komme, beschäftige ich mich wieder damit. Wenn die Schranktüren zu sind, sieht es ganz ordentlich aus.
Wir haben unseren Kaffee getrunken und uns noch gut unterhalten, die Post angesehen (weil ich so früh da war, hatten  wir noch die Post abholen können, die sicher mehrere Tage sich angesammelt hatte), haben uns mit dem Telefon beschäftigt, G. konnte immer besser sprechen, oft auch nur flüstern, aber sie war fröhlich u entspannt;  das Telefon hält sie für überflüssig, wir haben drei Anrufe, die auf dem Band waren abgehört, aber sie wußte nicht, ob sie sie schon einmal gehört hatte. Das ist eigentlich eine gute Möglichkeit ihr eine akustische Postkarte zu schicken und sich in Erinnerung zu bringen, allerdings habe ich festgestellt, dass ich auch meine eigene Stimme nicht erkannt habe. Und wir konnten auch keinen Anruf tätigen, woran das lag, weiß  ich nicht, aber Datum u Zeit habe ich neu einstellen können (war noch irgendwann 2014).
G-  weiß viel über ihre Pfleger u deren Eigenheiten und findet es nicht schlimm, dazwischen zu dösen, anstatt fern zu sehen oder CDs zu hören. Ich hatte ihr von einer einfachen Universalfernbedienung erzählt u von e-books, aber sie will nichts Neues. Alerdings überlegte sie dann plötzlich, dass sie doch ihren Computer wieder anmelden wolle. Draußen im Park hatte sie mir eine Ecke gezeigt, wo wir noch nie waren und ich glaube nicht, dass ihr daran lag, mal wieder nachzuschauen wie es dort aussieht, sondern, dass sie mir damit eine Freude machen wollte. Damit will ich sagen, dass wir meistens zu sehr von uns ausgehen und glauben, dass man so eingeschränkt sehr unglücklich sein müsste, aber sie hat sich mit ihrer Lage abgefunden und versucht auch das Beste daraus zu machen.
Mein nächster Besuch ist für Samstag, 7.Februar geplant. Eventuell auch Sonntag.

Sonntag, 18. Januar 2015

Liebe Irmi, liebe Renate,
gestern war ich wie angekündigt in Neustadt. Leider konnten wir nicht nach draußen, da es regnete, aber wir waren wenigstens im Bistro. Gisela hat ziemlich viel gesprochen, aber leider konnte ich sie sehr schlecht verstehen, da die Stimme oft völlig tonlos war. Eine Erkältung schien sie aber nicht zu haben. Ich fand, dass der Tremor seit meinem letzten Besuch stark zugenommen hat und sie sicher sehr anstrengt. Wenn ich Giselas Hände festhielt, schien ihr das Erleichterung zu verschaffen.
Viele  grüße an Euch beide  Helga

Sonntag, 11. Januar 2015

Heute nachmittag waren Birgit(Giselas Patentochter), Lena 2 J., Norbert 
(Papa) und ich (Renate) bei Gisela, um Giselas und Birgits Geburtstag zu 
feiern. Trotz Wind u Kälte ein Spaziergang bis zur Kelter, danach 
Kuchenessen im Bistro, dann wieder im Zimmer, viertel vor 5 haben wir 
uns wieder verabschiedet.
Gisela wirkte etwas müde und konnte erst in der letzten Stunde als sie 
wieder im Bett war, etwas sprechen. Dass gestern Besuch da war, konnte 
man an  Blumen und Geschenken erkennen, aber ich weiß nicht, wer gestern 
außer Karin Z. da gewesen ist.

Dienstag, 6. Januar 2015

Liebe Renate,
am Sonntag, 4. Januar war ich bei Gisela. Hier mein Bericht: wir mussten 
gar nicht warten. Gisela war gleich um 14 Uhr im Rollstuhl und mit 
Anorak und Decke, auch Handschuhen und Hut, einigermaßen warm gekleidet, 
sodass ihr hoffentlich unser Ausflug nicht geschadet hat. Wir waren 
ziemlich lange draußen, etwa 1,5 Stunden, weil wir Glück mit dem Wetter 
hatten, es war richtig schön. (Durch die Weinberge nach Gimmeldingen). 
Danach war sie dann doch müde. Wenn sie im Bett ist und auf die passende 
Höhe eingestellt, dann können wir uns ganz gut unterhalten. Die 
Logopädin allerdings sei lange nicht da gewesen. Das merkte ich.
Gisela kam nochmal aufs Telefonieren zu sprechen, weil ich es bei ihr 3 
mal vergeblich versucht hatte. Sie konnte den Hörer nicht in der Hand 
behalten, obwohl wir schon miteinander in Verbindung gewesen waren. Ich 
hatte am Freitag dann die Station angerufen und gleich eine sehr nette 
Pflegerin am anderen Ende. Sie ging mit ihrem Telefon zu Gisela und wir 
konnten uns gut verständigen. Gisela meint nun auch, dass man dies 
Verfahren anwenden kann. Sie müsse sonst wohl oder übel ihr Telefon 
auswechseln.
Leider habe ich vergessen, Gisela an das 6mal-Klingeln-Abwarten zu 
erinnern, damit sie hören kann, wer was sagt. Dann hätte sie ja die 
Freiheit, beim nächsten Auftauchen einer geeigneten Person selber zu 
reden. Sie schätzte ihre Lage nicht ganz schlecht ein, was die 
Verständigung angeht.
Wir schauten Fotos an - mit den entsprechenden Kommentaren, ganz 
vergnüglich.
Im Januar kann ich sie nicht mehr besuchen, aber im Februar wieder.
Zu ihrem Geburtstag am Samtag kommen sicher wieder viele Bekannte und 
Freunde.
So viel von Sonntag,
Irmi

Sonntag, 4. Januar 2015

Bilder






Gestern (29.12.2014) war ich bei Gisela. Weil die Straße gut geräumt war, konnten wir in mehrere Richtungen fahren; schließlich schneite es, und wir gingen ins Bistro für Kaffee und Kuchen, weil Gisela meinte, Kuchen gäbe es jetzt bei ihr nicht mehr. Im Zimmer haben wir Obst gegessen und Marzipan und wegen eines Prospektes, den ich hatte, kurz ein Buch von Günter angesehen, das bei Gisela im Regal stand,  und den schönen neuen Fotokalender. Im Kalender stand für heute "Keller". Der italienische Pfleger kam zum Helfen, an Werktagen funtioniert die Betreung anscheinend  besser; aber Gisela wusste nicht, ob sie zu Mittag gegessen hatte, der Pfleger hatte auch danach gefragt. Als ich vor 18 Uhr wie sonst gehen musste, konnten wir uns am besten verständigen, auch über Joachims Weihnachtsbrief.
Waltraud