Gestern, Freitag, 23.Jan.2015 war ich (Renate) schon um 10:45 bei
Gisela. Sie schlief laut schnarchend, war aber gleich wach. Eine
neue (chinesisch aussehende) Pflegerin sagte mir, G. sei einige Tage
krank gewesen, bekomme noch Antibiotika und habe Mühe, den Schleim
abzuhusten. Sie müsse umgelagert werden. (Sie spricht nur wenig
deutsch und ist mit Giselas Umlagerung auch noch nicht richtig
vertraut. Während sie noch damit beschäftigt ist, kommen zwei
andere Pflegerinnen, sagen nur KG und beginnen G. in den Rollstuhl
zu verfrachten, sie seien schon zu spät dran. (Offenbar sind die KG(Krankengymnastik,
auch Physiotherapie genannt)-Zeiten mit dem Jahresbeginn neu,
erfahre gerade noch, dass es jetzt Mi u Frei 11 Uhr und montags
15:40 h sind.
Also nutze ich die halbe Stunde, um mich weiter zu erkundigen. Frau
Stahl (Stationsleitung), ist heute nicht da, Stefan (Vertretung)
auch nicht, ich finde Jemand von der NichtStationären Pflege, die
mir Auskunft geben kann und auch bei dem Sanitätshaus, das für den
Rollstuhl zuständig ist; die Ersatzteile sind beschafft, kommen am
Montag. Dann zur Praxis Dr. Löser (zum Glück 11-12 h) aber er ist
auf der Fahrt nach Dresden. Seine Frau gibt sehr freundlich die
gewünschten Informationen (noch keine Pflegestufe 3, soll
Widerspruch einlegen, Logotherapie weiter, Theapeutin muss
rechtzeitig Rezept anfordern, sie schreibe alles was nötig ist, Gi.
sagt, später, die schreiben nur Rezepte, aber das Stift bekomme
keinen anderen Arzt).
Inzwischen wird G. zum Tisch gebracht u ich gehe auch essen. Als ich
zurückkomme, sitzt G. noch am Tisch u hat sich nicht wie sonst
gleich ins Bett legen lassen, weil sie noch "kurz" nach draußen
möchte. Da keine Pfleger zu sehen sind, mache ich mich dran, ihr
den Anorak anzuziehen, schließlich wird es ein netter kleiner
Ausflug rund ums Haus u einnmal durch den Kriegergarten, G. zeigt
mit Hand, ob es rechts oder links weiter gehen soll, es ist auch
nicht so kalt wie bei uns im Norden. Wieder im Stift ist immer noch
Pfleger-Ebbe, wahrscheinlich schon "Übergabe" an die zweite Schicht
des Tages, G. weiß, dass es dann immer besonders lange dauert bis
sich Jemand zeigt. Die chinesisch aussehende Pflegerin kommt u ich
sehe wieder welche Mühe sie hat, G. allein vom Rollst. ins Bett zu
bekommen u G. richtig zu lagern. Dazu rückt sie sogar das Bett von
der Wand um von der anderen Seite dran zu kommen. G. läßt alles
stoisch über sich ergehen u nickt, obwohl sie keineswegs gut liegt.
Aber inzwischen hatte die Pflegerin auch einen Anruf, aus dem wir
erfuhren, sie sei eigentlich schon gar nicht mehr im Dienst. Dann
habe das Sofa ein wenig freigeräumt u wollte mich gerade hinlegen,
als Vanessa kam, offenbar gerade Dienstbeginn, sehr freundlich und
sie konnte G. wieder in eine angenehme Lage bringen. Sie war
gesprächig und heiter, ob wir einen Kaffee wollten. Ich wollte nun
die auf dem Sofa abgelegten frische Wäsche-Stapel an ihren Platz im
Schrank zu bringen. Das erwies sich als längere Aktion, denn beide
Schränke waren total ungeordnet u besonders der mit den
Kleiderbügeln überfüllt und alles was darin war total ineinander
verhakt und übereinander gelegt, weil Hosen, Blusen u Jacken, so wie
sie (z.T seit 2013 !) von der Reinigung kamen, irgendwie hinein
gepreßt worden waren. Da fiel mir ein, dass ich mich schon
Weihnachten gewundert hatte, dass Gisela so merkwürdige Sachen
anhatte. Ca. 40-50 dünne Reinigungskleiderbügel habe ich aussortiert
u die Kleidungsstücke gelegt u in den anderen Schrank getan, aber es
sind immer noch zu viele im Schrank, ich wußte gar nicht, dass G. so
viele Hosen u Blusen hat, Sommer u Winter, T-schirts u Nachthemden,
Wäschesäcke u Socken, alles durcheinander. Wenn ich das nächstemal
komme, beschäftige ich mich wieder damit. Wenn die Schranktüren zu
sind, sieht es ganz ordentlich aus.
Wir haben unseren Kaffee getrunken und uns noch gut unterhalten, die
Post angesehen (weil ich so früh da war, hatten wir noch die Post
abholen können, die sicher mehrere Tage sich angesammelt hatte),
haben uns mit dem Telefon beschäftigt, G. konnte immer besser
sprechen, oft auch nur flüstern, aber sie war fröhlich u entspannt;
das Telefon hält sie für überflüssig, wir haben drei Anrufe, die auf
dem Band waren abgehört, aber sie wußte nicht, ob sie sie schon
einmal gehört hatte. Das ist eigentlich eine gute Möglichkeit ihr
eine akustische Postkarte zu schicken und sich in Erinnerung zu
bringen, allerdings habe ich festgestellt, dass ich auch meine
eigene Stimme nicht erkannt habe. Und wir konnten auch keinen Anruf
tätigen, woran das lag, weiß ich nicht, aber Datum u Zeit habe ich
neu einstellen können (war noch irgendwann 2014).
G- weiß viel über ihre Pfleger u deren Eigenheiten und findet es
nicht schlimm, dazwischen zu dösen, anstatt fern zu sehen oder CDs
zu hören. Ich hatte ihr von einer einfachen Universalfernbedienung
erzählt u von e-books, aber sie will nichts Neues. Alerdings
überlegte sie dann plötzlich, dass sie doch ihren Computer wieder
anmelden wolle. Draußen im Park hatte sie mir eine Ecke gezeigt, wo
wir noch nie waren und ich glaube nicht, dass ihr daran lag, mal
wieder nachzuschauen wie es dort aussieht, sondern, dass sie mir
damit eine Freude machen wollte. Damit will ich sagen, dass wir
meistens zu sehr von uns ausgehen und glauben, dass man so
eingeschränkt sehr unglücklich sein müsste, aber sie hat sich mit
ihrer Lage abgefunden und versucht auch das Beste daraus zu machen.
Mein nächster Besuch ist für Samstag, 7.Februar
geplant. Eventuell auch Sonntag.
Samstag, 24. Januar 2015
Sonntag, 18. Januar 2015
Liebe Irmi, liebe Renate,
gestern war ich wie angekündigt in Neustadt. Leider
konnten wir nicht nach draußen, da es regnete, aber wir
waren wenigstens im Bistro. Gisela hat ziemlich viel
gesprochen, aber leider konnte ich sie sehr schlecht
verstehen, da die Stimme oft völlig tonlos war. Eine
Erkältung schien sie aber nicht zu haben. Ich fand, dass der
Tremor seit meinem letzten Besuch stark zugenommen hat und
sie sicher sehr anstrengt. Wenn ich Giselas Hände festhielt,
schien ihr das Erleichterung zu verschaffen.
Viele grüße an Euch beide Helga
Sonntag, 11. Januar 2015
Heute nachmittag waren Birgit(Giselas Patentochter), Lena 2 J., Norbert
(Papa) und ich (Renate) bei Gisela, um Giselas und Birgits Geburtstag zu
feiern. Trotz Wind u Kälte ein Spaziergang bis zur Kelter, danach
Kuchenessen im Bistro, dann wieder im Zimmer, viertel vor 5 haben wir
uns wieder verabschiedet.
Gisela wirkte etwas müde und konnte erst in der letzten Stunde als sie
wieder im Bett war, etwas sprechen. Dass gestern Besuch da war, konnte
man an Blumen und Geschenken erkennen, aber ich weiß nicht, wer gestern
außer Karin Z. da gewesen ist.
Dienstag, 6. Januar 2015
Liebe Renate, am Sonntag, 4. Januar war ich bei Gisela. Hier mein Bericht: wir mussten gar nicht warten. Gisela war gleich um 14 Uhr im Rollstuhl und mit Anorak und Decke, auch Handschuhen und Hut, einigermaßen warm gekleidet, sodass ihr hoffentlich unser Ausflug nicht geschadet hat. Wir waren ziemlich lange draußen, etwa 1,5 Stunden, weil wir Glück mit dem Wetter hatten, es war richtig schön. (Durch die Weinberge nach Gimmeldingen). Danach war sie dann doch müde. Wenn sie im Bett ist und auf die passende Höhe eingestellt, dann können wir uns ganz gut unterhalten. Die Logopädin allerdings sei lange nicht da gewesen. Das merkte ich. Gisela kam nochmal aufs Telefonieren zu sprechen, weil ich es bei ihr 3 mal vergeblich versucht hatte. Sie konnte den Hörer nicht in der Hand behalten, obwohl wir schon miteinander in Verbindung gewesen waren. Ich hatte am Freitag dann die Station angerufen und gleich eine sehr nette Pflegerin am anderen Ende. Sie ging mit ihrem Telefon zu Gisela und wir konnten uns gut verständigen. Gisela meint nun auch, dass man dies Verfahren anwenden kann. Sie müsse sonst wohl oder übel ihr Telefon auswechseln. Leider habe ich vergessen, Gisela an das 6mal-Klingeln-Abwarten zu erinnern, damit sie hören kann, wer was sagt. Dann hätte sie ja die Freiheit, beim nächsten Auftauchen einer geeigneten Person selber zu reden. Sie schätzte ihre Lage nicht ganz schlecht ein, was die Verständigung angeht. Wir schauten Fotos an - mit den entsprechenden Kommentaren, ganz vergnüglich. Im Januar kann ich sie nicht mehr besuchen, aber im Februar wieder. Zu ihrem Geburtstag am Samtag kommen sicher wieder viele Bekannte und Freunde. So viel von Sonntag, Irmi
Sonntag, 4. Januar 2015
Gestern (29.12.2014) war ich bei Gisela. Weil die Straße gut geräumt
war,
konnten wir in mehrere Richtungen fahren; schließlich
schneite es, und wir
gingen ins Bistro für Kaffee und Kuchen, weil Gisela meinte,
Kuchen gäbe es jetzt
bei ihr nicht mehr. Im Zimmer haben wir Obst gegessen und
Marzipan und
wegen eines Prospektes, den ich hatte, kurz ein Buch von Günter
angesehen,
das bei Gisela im Regal stand, und den schönen neuen
Fotokalender. Im
Kalender stand für heute "Keller". Der italienische Pfleger kam
zum Helfen,
an Werktagen funtioniert die Betreung anscheinend besser; aber
Gisela wusste nicht, ob sie zu Mittag gegessen hatte, der
Pfleger
hatte auch danach gefragt. Als ich vor 18 Uhr wie sonst gehen
musste, konnten
wir uns am besten verständigen, auch über Joachims
Weihnachtsbrief.
Waltraud
Waltraud
Abonnieren
Posts (Atom)